9 Dinge, die toxische Eltern ihren Kindern antun

9 Dinge, die toxische Eltern ihren Kindern antun

Jeder erzieht seine Kinder, so, wie er es für richtig hält. Heutzutage haben Eltern eigentlich eher Angst, etwas falsch zu machen und machen sich meist Sorgen über die kleinsten Kleinigkeiten. Ja, Kinder sind sensibel, aber man muss als Eltern auch nicht immer alles perfekt machen. Kleine Fehler machen Eltern noch lange nicht zu toxischen Eltern.

Es sind eher die unterschwelligen und unbewussten Verhaltensweisen, die eine toxische Erziehung begünstigen. Sie können das Leben eines Kindes langfristig zur Hölle machen und auf Dauer komplett ruinieren.

Toxische Eltern meinen es nicht immer böse

Was bedeutet es eigentlich, wenn ein Kind toxische Eltern hat? Toxische Eltern sind typischerweise Eltern, die sich ständig so verhalten, dass sie Schuld, Angst oder Verpflichtung bei ihren Kindern hervorrufen. Diese Eltern können zum Beispiel dazu neigen, zu viel zu schreien oder ihren Kindern schädliche Dinge antun – und das meist völlig unbeabsichtigt und unbewusst.

Toxische Eltern sind häufig mehr an ihren eigenen Bedürfnissen interessiert als daran, ob das, was sie tun, schädlich ist. Darum entschuldigen sie sich üblicherweise nicht und geben auch nicht zu, dass das, was sie tun, falsch ist. Der Missbrauch oder die Vernachlässigung der eigenen Kinder dauert somit meist lange an.  

Es mag sich vielleicht etwas widersprüchlich anhören, aber oft haben toxische Eltern mit ihren schädlichen Verhaltensweisen gar keine bösen Absichten. In vielen Fällen sind sie sich gar nicht bewusst, dass sie ihrem Kind damit schaden. Sie glauben viel mehr, dass sie ihrem Kind einen Gefallen tun, wenn sie ihm beispielsweise Schuldgefühle machen – vielleicht nicht unbedingt in dem Moment, aber für die Zukunft.

Wenn Eltern zum Beispiel ihre Kinder übermäßig kritisieren und nie ein Lob aussprechen, tun sie dies möglicherweise, weil sie glauben, dass Kinder am besten auf diese Weise lernen. Vielleicht haben sie selbst als Kind viel Kritik erfahren oder aus irgendeinem Grund kamen sie in ihrem Leben zu dieser Annahme.

Natürlich ist dies keine Entschuldigung für ihr Verhalten. Denn toxische Eltern können ihren Kindern gravierend schaden und ihnen das Leben praktisch zur Hölle machen!

Diese 9 Dinge tun toxische Eltern ihren Kindern an

Woran erkennst du also, ob du selbst toxisch für dein Kind bist? Hier sind ein paar Beispiele, um dir eine Idee davon zu geben, was toxische Eltern ausmacht. Dadurch kannst du selbst ein besseres Bewusstsein für dich als Elternteil und deine Beziehung zu deinem Kind schaffen.

Erfahre, welche 9 Dinge toxische Eltern ihren Kindern antun:

1. Sie kritisieren ihre Kinder andauernd

Alle Eltern kritisieren ihre Kinder gelegentlich – das ist völlig normal. Ohne Kritik lernen wir vielleicht nie im Leben, wie man viele Dinge richtig macht. Eine toxische Mutter oder ein toxischer Vater treibt dies jedoch auf die Spitze, indem alles kritisiert wird, was das Kind tut.

Toxische Eltern glauben oft, dass sie durch ihre übermäßige Kritik ihre Kinder schützen und sie davor bewahren, Fehler zu machen. Leider bewirkt dieses Verhalten in Wirklichkeit, dass das Kind einen harten inneren Kritiker entwickelt, der im Erwachsenenalter unheimlich ungesund für das Selbstwertgefühl des Kindes sein kann.

2. Toxische Eltern manipulieren ihre Kinder mit Schuld

Manchmal machen Eltern ihren Kindern Schuldgefühle, um sie zu manipulieren. Toxische Eltern greifen regelmäßig auf diese Taktik zurück. Sobald ihre Kinder nicht tun, was sie wollen, versuchen sie, ihnen Schuldgefühle einzureden. Selbst als Erwachsener können toxische Eltern ihre Kinder immer noch kontrollieren, indem sie immerzu eine Gegenleistung von ihnen erwarten für all die Jahre, in denen sie noch Kinder waren und die Eltern sich um sie gekümmert haben. Gesunde Eltern wissen, dass Kinder ihnen nichts im Austausch schuldig sind.

3. Sie ignorieren ihre Kinder

Es kann schwierig sein, mit jemandem zu sprechen, wenn dieser jemand wütend ist, aber ein Kind zu ignorieren oder gar auszuschließen, ist sehr schädlich und unreif. Das Austeilen dieser passiv-aggressiven Taktik schadet jeder Art von Beziehung und führt dazu, dass sich der Empfänger unter Druck gesetzt fühlt, die Situation zu beheben, selbst wenn er nichts falsch gemacht hat. Leider ist dies eine Strategie, zu der toxische Eltern immer wieder greifen, um ihre Kinder gehorsamer zu machen.

4. Sie verlangen ständig ihre Aufmerksamkeit

Toxische Eltern machen ihre Kinder oft zu dem Mittelpunkt ihres Lebens, indem sie ständig ihre Aufmerksamkeit verlangen. Auch wenn es manchmal schwierig sein mag, eine gesunde Beziehung zwischen Eltern und Kinder beinhaltet, dass die Kinder genug Raum haben, um zu wachsen und Kind zu sein und um ihren eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden.

5. Toxische Eltern machen sich über ihre Kinder lustig oder mobben sie

Alle Eltern hacken gelegentlich auf ihren Kindern herum, aber wenn Witze überhandnehmen und toxisch werden, kann dies ein großes Problem sein. Toxische Eltern machen beispielsweise Witze über die Größe oder das Gewicht des Kindes. Ganz egal, was es ist – das Kind wird von den Eltern schikaniert und bloßgestellt und das ist absolut toxisch.

Wenn ein Elternteil ein berechtigtes Anliegen hat, das er ansprechen möchte, sollte er ehrlich und unkritisch sein, anstatt gemeine Witze zu machen.

6. Sie bieten ihren Kindern kaum Liebe

Einige Eltern glauben, dass sie ihren Kindern möglichst wenig Wärme und Liebe schenken sollten, weil sie glauben, dass nur die „harte Tour“ ihre Kinder auf den Ernst des Lebens vorbereitet. Toxische Eltern sind ihren Kindern gegenüber meist kalt und hoffen, dass sie dadurch in der Zukunft für sich selbst sorgen können. Die Kinder werden mit so viel Ablehnung aber praktisch auseinanderfallen. Sie brauchen besonders in jungen Jahren das richtige Maß an Sicherheit und Bestätigung von ihren Eltern.

7. Toxische Eltern rechtfertigen ihr schreckliches Verhalten

Toxische Eltern können jede Situation nach ihren Bedürfnissen verdrehen, und das lässt Kindern zwei Möglichkeiten: Sie erkennen, dass ihre Eltern falsch liegen, oder nehmen die ganze Schuld auf sich. In den meisten Fällen entscheiden sich Kinder, auch diejenigen, die bereits erwachsen sind, für die letztere Option.

8. Sie erlauben ihren Kindern nicht, ihre negativen Emotionen auszudrücken

Eltern, die sich weigern, die emotionalen Bedürfnisse ihres Kindes zu stillen und ihre negativen Emotionen herunterspielen, bauen eine Zukunft auf, in der das Kind das Gefühl haben wird, dass es nicht ausdrücken darf, was es braucht.

Es ist nichts falsch daran, Kindern zu helfen, die positive Seite jeder Situation zu sehen. Aber die negativen Gefühle und emotionalen Bedürfnisse eines Kindes völlig abzulehnen, kann auf Dauer zu Depressionen führen und es dem Kind erschweren, als Erwachsene angemessen mit Negativität umzugehen.

9. Sie stellen ihre Gefühle vor die, der Kinder

Toxische Eltern mögen glauben, dass ihre eigenen Gefühle an erster Stelle stehen sollten, aber das ist eine antiquierte Denkweise, die keine positiven Beziehungen fördern wird. Auch wenn die Eltern die endgültige Entscheidung über alles treffen müssen, vom Abendessen bis zu den Urlaubsplänen, ist es notwendig, die Gefühle jedes Familienmitglieds zu berücksichtigen – einschließlich der Kinder. Toxische Eltern zwingen Kinder ständig dazu, ihre eigenen Gefühle zu unterdrücken, um ihre Eltern zu besänftigen.

So wirst du selbst NICHT zu einem toxischen Elternteil

Hast du dich selbst in einigen der Punkte wiedererkannt? Oder befürchtest du, dass deine Erziehung nicht gesund für dein Kind sein könnte und du bereits eine toxische Beziehung zu deinem Kind aufgebaut hast?

Dann solltest du wissen, dass es Wege gibt, um nicht zu einem toxischen Elternteil zu werden.

Sei der Erwachsene in der Beziehung zu deinem Kind – denn das bist du ja schließlich auch! Daher ist es wichtig, so reif wie möglich zu sein. Ignoriere dein Kind nicht und lasse es sich nicht dumm vorkommen. Versuche deinem Kind ruhig zu sagen, dass du ein paar Minuten für dich brauchst, wenn nötig.

Vermeide auch ständige Kritik. Für toxische Eltern kann dies schwierig sein, besonders wenn sie dazu neigen, sich selbst gegenüber überkritisch zu sein. Viele toxische Eltern kritisieren ihre Kinder, weil sie einfach das Beste für sie wollen, ohne zu wissen, wie sich das Kind dabei fühlt. Daher ist es wichtig, vor dem Sprechen nachzudenken und eine Empathie für das Kind zu entwickeln.

Toxische Eltern würden zum Beispiel sagen: „Das ist dumm, wie du es machst!“ Sage stattdessen etwas Positiveres wie beispielsweise „Du machst das schon gut, kann ich dir zeigen, wie du es noch besser machen kannst?“ Außerdem kann eine ehrliche Kommunikation mit deinem Kind dazu beitragen, eure Beziehung zu stärken und Empathie und Verständnis zwischen euch beiden zu fördern.

Du solltest auch verstehen, dass jede Form von Missbrauch toxisch ist. Es ist vielleicht das Schlimmste, was einem Kind passieren kann. Dabei schadet nicht nur körperlicher Missbrauch dem Kind, sondern auch verbaler Missbrauch. Er kann emotionale Narben hinterlassen, die deinem Kind für den Rest seines Lebens quälen können.

Viele Eltern sind sich der Forschung nicht bewusst, was deutlich macht, dass ein Klaps auf dem Po genauso schädlich für das emotionale Wohlbefinden eines Kindes ist wie andere Formen körperlicher Misshandlung. All das ist absolut toxisch für Kinder und kann das Kind in seiner Entwicklung beeinträchtigen.

Wir als Eltern wollen natürlich immer das Beste für unsere Kinder – aber manchmal erreichen wir mit unseren Methoden das Gegenteil. Mache dir bewusst, dass Fehler nicht bedeuten, dass du automatisch toxisch bist. Elternschaft ist hart, deshalb ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Fehler dazu gehören.

Vergib dir selbst. Wenn du einen Fehler machst, mache dich deswegen nicht fertig. Schaffe stattdessen mehr Bewusstsein und überlege (am besten mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammen), wie du es beim nächsten Mal besser machen kannst!

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