Kinder erziehen: 30 Mythen, die über Generationen hinweg weitergegeben werden

Kinder erziehen: 30 Mythen, die über Generationen hinweg weitergegeben werden

Die sogenannten Mythen der Kindererziehung werden schon über Generationen hinweg immer weitergegeben und führen zu völlig falschen Annahmen in der Kindererziehung. „Man soll das Baby nicht zu viel auf dem Arm nehmen, denn man könnte es zu einem verwöhnten Kind erziehen.“ Solche Ratschläge führen dazu, dass Eltern ihre Kinder völlig falsch erziehen.

Und auch einige fragwürdige Elternweisheiten werden heute noch verwendet: „Schau nicht zu viel Fernsehen, davon bekommst du viereckige Augen!“ Diesen Satz haben wir sicherlich reichlich in unserer Kindheit gehört.

In diesem Beitrag möchte ich auf die Mythen eingehen, die Eltern heutzutage immer noch anwenden, um ihre Kinder zu erziehen. Erfahre, welche dieser Mythen überhaupt wahr sind und wie schädlich manche veralteten Annahmen darüber, wie man Kinder erziehen sollte, wirklich sein können.

Kinder richtig erziehen – aber wie?

Die Frage, wie man Kinder am besten erziehen sollte, ist nicht leicht zu beantworten. Dennoch gibt es einige Grundregeln, an die man sich halten sollte, wenn man seine Kinder richtig erziehen will.

Vielleicht haben deine Großeltern deinen Eltern schon dazu geraten und jetzt raten dir deine Eltern dazu. Es kommt nicht selten vor, dass heutzutage immer noch alte Erziehungsmythen benutzt werden, um Kinder zu erziehen.

Die Menschen haben wirklich grandiose Vorschläge. Es ist aber wichtig, dass man sich auf die Fakten konzentriert, wenn es darum geht, Kinder zu erziehen. Die Thesen, die Oma und Opa damals aufgestellt haben, müssen unbedingt hinterfragt werden. Denn wenn falsche Annahmen über die Generationen hinweg weitergeführt werden, ist der Schaden natürlich groß.

Wichtig ist, dass du dir klarmachst, dass es weder perfekte Kinder noch perfekte Eltern gibt. Du kannst dein Kind nicht perfekt erziehen! Auch wenn viele Eltern Perfektion anstreben, ist es schlichtweg unrealistisch.

Es gibt zwar keine klare Formel, die man anwenden kann, um die Kinder richtig zu erziehen, aber grundsätzlich sollte man auf viel Geduld und Liebe setzen. Auch Empathie und die Bereitschaft, Fehler zu vergeben, sind überaus wichtig, wenn man Kinder zu sozialen Individuen erziehen will.

Vergib deinen Kindern, wenn sie Fehler machen und vergib auch dir selbst, wenn du einen Fehler machst, so wird dir das Erziehen leichter fallen. Wir sind Menschen und da ist es völlig normal, dass wir uns manchmal irren.

Wichtig ist auch: Glaube nicht immer alles sofort, was andere dir in Bezug auf das Kinder erziehen sagen!

Um die größten Missverständnisse und Mythen der Kindererziehung ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen, habe ich eine Liste erstellt, mit den 30 bekanntesten Elternweisheiten und größten Erziehung-Mythen. Einige davon können sogar der Gesundheit des Kindes schaden.

Hast du sie vielleicht selbst bereits angewendet, um deine Kinder zu erziehen?

15 Elternweisheiten, die wir als Kinder sicherlich schon einmal gehört haben

Die Sprüche, die wir als Kinder von unseren Eltern gehört haben, waren manchmal Manipulationsversuche, um Kinder leichter zu erziehen und manchmal wussten unsere Eltern es einfach nicht besser. Damals gab es ja auch schließlich kein Internet, um Dinge schnell und einfach nachschlagen zu können.

Heute gibt es keine Ausrede mehr!

1.Wenn Kinder Zucker essen, werden sie hyperaktiv

Zucker ist ungesund, schadet den Zähnen und trägt zur Fettleibigkeit bei. Besonders süße Getränke können unheimlich schädlich für uns Menschen und vor allem für Kinder sein.

Hast du manchmal das Gefühl, dass deine Kinder hyperaktiv werden, wenn sie zu viel Zucker zu sich genommen haben? Nun, es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Zucker hyperaktiv macht.

Meist gibt es aber besonders viel Süßes, wenn Geburtstage oder Familienfeste stattfinden. Das allein ist für Kinder schon sehr aufregend, wodurch sie unkonzentriert und zappelig werden können.

2. Lesen mit wenig Licht schadet den Augen

Wenn Kinder abends noch ein wenig im Buch lesen wollen, obwohl das Licht schon aus ist, kommt schnell die Sorge auf, dass die Augen dadurch beschädigt werden können.

Dies ist ein weiterer Mythos, wenn es darum geht, Kinder zu erziehen. Natürlich kann es sein, dass die Augen beim Lesen im Dämmerlicht brennen. Dies ist aber ein Anzeichen von Anstrengung und hat definitiv keine Auswirkung auf die Sehkraft.

3. Wenn man den Kaugummi verschluckt, verklebt der Magen

Kindern fällt es schwer, den Kaugummi im Mund zu behalten, ohne ihn herunterzuschlucken. Es ist wie ein Reflex. Eltern haben Angst davor, dass der Kaugummi den Magen verkleben könnte. Aber Kaugummis wandern wie alles andere, was unverdaulich ist, ganz einfach in den Verdauungstrakt, um schließlich beim nächsten Stuhlgang ausgeschieden zu werden.

Kleinen Kindern sollte man aber trotzdem keinen Kaugummi geben, denn er könnte in die Luftröhre rutschen und somit gefährlich werden.

4. Es muss Luft an die Wunde kommen

Wenn Kinder Blut auf ihrer Haut sehen, dann fragen sie schnell nach einem Pflaster und am liebsten das mit den lustigen Bildern drauf. Eltern meinen oft, dass Luft an die Wunde kommen muss, damit es besser heilt. Das ist aber nicht ganz richtig!

Aus medizinischer Sicht fördert ein Pflaster die Heilung. Besonders bei Schürfwunden sind sie sinnvoll, da meist ein nässendes Wundsekret entsteht, das Nährstoffe und Antikörper zur Wunde bringt und Bakterien heraustransportiert. Frische Luft trocknet das Sekret aus und es kommt schneller zu einer Narbe, besonders dann, wenn es sich um tiefere Wunden handelt.

5. Pusten hilft, wenn man sich wehgetan hat

Wenn die Eltern liebevoll auf die Wunde pusten, denkt der Sprössling, dass es den Schmerz lindert. Es ist aber vielmehr eine Geste als eine wirkliche Linderung.

Besonders, wenn es sich um eine offene Wunde handelt, sollte man von dieser Methode absehen. Die Atemluft kann nämlich dazu führen, dass Erreger in die Wunde gelangen und sie sich entzündet. Bei Prellungen darf man allerdings kräftig pusten. Das wird schon nichts kaputt machen.

6. Beim Schielen können die Augen stehen bleiben

Hast du diesen Satz auch schon mal von deinen Eltern gehört? „Hör auf zu schielen, sonst bleiben deine Augen so stehen.“ Es ist ein alter Mythos, an dem natürlich nichts Glaubhaftes dran ist.

7. Wenn man zu lange fernsieht, bekommt man viereckige Augen.

Dies ist einer der beliebtesten Aussagen, wenn es darum geht, Kinder zu erziehen. Es war nie eine ernst gemeinte Warnung seitens der Eltern.

Dennoch steckt eine kleine Wahrheit dahinter. Die Augen werden vom vielen fernsehen zwar nicht viereckig, sondern trocknen schneller aus, da man vom vielen Starren zu wenig blinzelt. Darunter kann das Sehvermögen auf Dauer leiden.

8. Fingerknacken ist schlecht für die Gelenke

Fingerknacken ist nicht gesundheitsschädlich und kann auch keine Gelenkkrankheiten, wie Arthrose oder Rheuma hervorrufen. Es hört sich lediglich nicht schön an und kann für manche Eltern nervtötend sein.

9. Von Spinat wird man stark

„Popeye hat auch viel Spinat gegessen und wurde dadurch bärenstark.“ Damit versuchen Eltern, ihre Kinder immer noch zu bestechen. Spinat begünstigt den Muskelaufbau aber nicht wirklich. Damals in den 1890er-Jahren hatte man sich beim Errechnen des Eisengehalts im Spinat um ein Komma vertan und somit den Anteil überschätzt.

10- Nach dem Essen sollte man nicht schwimmen gehen

„Nach dem Essen solltest du zwei Stunden warten, bevor du wieder ins Wasser gehst!“ Dieser Mythos besagt, dass es dann zu Bauchkrämpfen kommen kann und man im Wasser untergeht.

Stimmt nicht ganz! Es ist wahr, dass sich nach dem Essen mehr Blut im Magen ansammelt und dadurch die anderen Bereiche im Körper schlechter durchblutet werden. Im schlimmsten Fall kann dies zu Kreislaufproblemen führen.

Allerdings ist es gefährlicher, mit leerem Magen schwimmen zu gehen, da man beim Schwimmen sehr viele Kalorien verbrennt. Das Risiko einer Unterzuckerung ist daher viel höher.

11. Bei Insektenstichen hilft Spucke

Mücken injizieren beim Stechen ihren Speichel in die Haut des Menschen. Demzufolge entsteht ein Juckreiz. Der menschliche Speichel kann darum nicht wie ein Gegengift wirken. Spucke kann den Stich höchstens etwas kühlen, sie wird den Schmerz oder die Schwellung aber nicht langfristig lindern. Ein Kühl-Pack schafft bessere Abhilfe!

12. Von Karotten bekommt man gute Augen

In Karotten ist Betacarotin enthalten, welches eine Vorstufe vom Vitamin A ist. Ohne Vitamin A können wir Menschen dunkel von hell nicht mehr unterscheiden und wir würden nachtblind werden. Allerdings sind Karotten nicht allein für gute Augen verantwortlich. Leber, Spinat, Kohl und Salat sind dabei viel bessere Vitamin-A-Lieferanten.

13. Bei Schluckauf wächst das Herz

Das Herzwachstum hat nichts mit Schluckauf zu tun. Wenn jemand Schluckauf hat, ist das Zwerchfell verspannt und das ist auf eine unbewusste, falsche Atmung zurückzuführen. Außerdem kann Schluckauf entstehen, wenn kalte Getränke oder zu viel Essen das Zwerchfell reizen.

14. Kaltes Wasser nach dem Kirschenessen führt zu Bauchschmerzen

Früher war es wirklich nicht vorteilhaft Kirschen und Wasser gleichzeitig zu sich zu nehmen, da das Wasser früher keimhaltiger war und somit eine chemische Reaktion im Magen ausgelöst wurde, welche für Bauchschmerzen sorgte. Heute kann man aber bedenkenlos Kirschen mit Wasser zu sich nehmen, da sich die Trinkwasserqualität mittlerweile verbessert hat.

15. Die 5-Sekunden-Regel

Jeder kennt die 5-Sekunden-Regel, bei der davon ausgegangen wird, dass sich keine Bakterien auf Lebensmittel übertragen, wenn sie weniger als 5 Sekunden auf dem Boden liegen. Laut Forschern nimmt man aber immer ein paar Bakterien vom Boden auf, ganz egal, wie schnell man Lebensmittel wieder aufhebt. Natürlich kommen mehr Bakterien hinzu, wenn man länger wartet.

10 Mythen darüber, wie wir Kinder erziehen sollten

Auch zu dem Thema, wie man Kinder am besten erziehen sollte, gibt es einige Mythen, die wirklich fragwürdig sind. Manche können sogar negative Auswirkungen auf das Kind haben.

1. Der Tellermuss immer leergegessen werden

Eltern wollen ihre Kinder diszipliniert erziehen, aber setzen manchmal völlig falsch an. Kinder sollten nicht dazu gezwungen werden, alle Speisen auf ihrem Teller aufzuessen. Dadurch wirst du dein Kind sicherlich nicht besser erziehen. Es ist eine Frage der Geduld, sie gut und gesund zu ernähren und diszipliniert zu erziehen. Am besten wäre es, von Anfang an weniger auf den Teller des Kindes zu legen und dann noch mal nachzunehmen, wenn Bedarf besteht.

Wenn man Kinder zwingt, sich das Essen herunterzuwürgen, können Traumata folgen, die dann sogar in Essstörungen münden können. Und das hat wirklich nichts damit zu tun, Kinder gesund und diszipliniert zu erziehen.

2. Man muss Kinder anschreien, um Autorität zu zeigen

Wenn man sein Kind autoritär erziehen will, bedeutet es trotzdem nicht, dass man es anschreien muss. Denn das Schreien kann zu gewissen Traumata im Kind führen und wirklich schädlich für die mentale Entwicklung des Kindes sein.

Anschreien hat nichts mit Disziplinierung zu tun. Ein ruhiger Ton mit einer vernünftigen Wortwahl kann viel mehr bewirken.

3. Eltern sollten die besten Freunde ihres Kindes sein

Ein freundschaftliches Verhältnis zu den Kindern aufzubauen, ist nicht falsch. Aber es sollte nicht zu extrem werden. Wenn man seine Kinder erziehen will, sollte man ein Vorbild sein und dies ist nun einmal nicht möglich, wenn man in den Augen der Kinder nur ein Freund ist.

Kinder müssen lernen, Regeln zu befolgen. Wenn wir sie richtig erziehen wollen, müssen wir ihnen Werte vermitteln und sie an das Leben heranführen – und zwar als Eltern.

4. Erfolgreiche Kinder sind glückliche Kinder

Viele Eltern glauben, dass sie ihre Kinder nur richtig erziehen, wenn sie erfolgreich sind. Und sie glauben auch, dass Erfolg immer dazu führt, dass Kinder glücklich sind. Sie melden sie an möglichst vielen außerschulischen Aktivitäten an, damit sie ihre Fähigkeiten verbessern können.

Wird das Kind aber auch gefragt, ob es das wirklich will?

Die Besessenheit der Eltern, unbedingt erfolgreiche Kinder zu haben, führt meist dazu, dass das Wohl des Kindes hier völlig außer Acht gelassen wird. Kinder lernen auf diese Weise nur, dass sie ihre Eltern zufriedenstellen müssen und sie gehen ihren eigenen Interessen nicht nach. Somit verpassen sie die Chance, sich auf eine natürliche Weise zu entfalten, was wirklich schade ist.

Wenn der Druck oder der Wettbewerb zu hoch für das Kind ist, kann es sogar unter Schlafmangel leiden oder ein geringes Selbstwertgefühl entwickeln. Obendrein hat es nichts damit zu tun, ein Kind zu einer disziplinierten Person zu erziehen. Kleiner Tipp von mir: Konzertiere dich als Elternteil mehr auf die Bemühungen des Kindes und weniger auf das Ergebnis.

5. Eltern sollten nicht vor den Kindern weinen

Wer sein Kind gesund erziehen will, muss auch den emotionalen Aspekt in die Erziehung integrieren. Dazu gehört auch, dass man als Erwachsener Gefühle zeigen und zulassen kann. Das Beste, was du machen kannst, wenn du dein Kind auf eine gesunde Weise erziehen willst, ist, über Emotionen zu sprechen.

Du musst nicht perfekt sein und dich wie ein Eisblock darstellen. Sei du selbst und rede darüber. Sei offen in Bezug auf deinen Emotionen und zeige deinem Kind, dass es völlig okay ist, wenn man weinen muss oder seine Gefühle zeigt. Das ist nichts Verwerfliches. Diese Aufrichtigkeit und Offenheit werden euch definitiv näher zusammenschweißen.

6. Die Ängste deines Kindes sind nur eine Phase

Die Ängste von Kindern sollten immer ernst genommen werden.  Wenn sie ignoriert oder abgetan werden, wachsen sie nur und eskalieren irgendwann. Wenn du dein Kind richtig erziehen willst, solltest du dir bewusst machen, dass die Ängste, die dein Kind hat, real für dein Kind sind. Das Ignorieren oder Abtun ist nichts weiter als eine Abwertung der Emotionen und Erfahrung des Kindes und kann ihm dauerhaft schaden.

7. „Halte das Baby nicht zu viel auf dem Arm, sonst gewöhnt es sich daran“

Manche Eltern sind besorgt, dass, wenn sie ihr Baby zu viel auf dem Arm halten und mit ihm kuscheln, es zu einem schwierigen – oder geradezu verwöhnten – Kind erziehen werden. Das passiert am Anfang definitiv nicht. Babys brauchen diese Kuschelzeit, um sich vor Bedrohungen geschützt zu fühlen. Außerdem legt man mit der körperlichen Nähe, den Grundstein für die Bindung zu den Eltern.

8. Man muss Kinder immer für ihr schlechtes Verhalten bestrafen

Selbst die einfachsten Kinder neigen gelegentlich dazu, sich schlecht zu benehmen – da kann man noch so perfekt erziehen. Allerdings ist die Idee, dass du dein Kind jedes Mal bestrafen musst, wenn es etwas tut, das du nicht magst, völlig falsch.

Wenn es Grundregeln gibt, die zwischen den Eltern und dem Kind nicht im Voraus festgelegt wurden, handelt es sich nicht wirklich um ein Fehlverhalten.

Wenn du dein Kind auf eine gesunde Weise erziehen willst, dann rede darüber, warum es sich auf eine bestimmte Weise verhalten hat, was es fühlt, und gib ihm eine sanfte Anleitung, warum ein bestimmtes Verhalten keine gute Wahl ist.

9. Vor dem Kind zu diskutieren, ist immer traumatisierend.

Wenn du dir Sorgen machst, dass du dein Kind fürs Leben traumatisiert hast, indem du eine Meinungsverschiedenheit mit deinem Partner vor ihm ausgetragen hast, kannst du aufatmen. Schreien, Gewalt oder Beschimpfungen sind normalerweise für Kinder traumatisch und haben nichts damit zu tun ein Kind auf eine gesunde Weise zu erziehen.

Aber es kann tatsächlich eine gute Sache sein, vor dem Kind respektvolle Gespräche zu führen. Dies kann dem Kind beibringen, Probleme zu lösen, andere Perspektiven zu respektieren. Du wirst dein Kind sicherlich richtig erziehen, wenn es dadurch lernt, dass man anderer Meinung sein kann und sich trotzdem noch lieben kann.

10. Man soll das Baby schreien lassen, um es nicht zu verwöhnen

Da du ein Baby nicht zu einem verwöhnten Kind erziehen kannst und es nicht versteht, was Manipulation ist, ist es wirklich nicht gut, wenn du es eine Weile weinen lässt. Ein Baby weint höchstwahrscheinlich, weil es entweder hungrig, einsam oder schläfrig ist und das Schreien ist die einzige Möglichkeit, es den Eltern mitzuteilen.

5 Gesundheitsmythen in der Kindererziehung

Kinder zu erziehen, ist nicht immer leicht! Manchmal können Erziehungs-Mythen sogar der Gesundheit des Kindes schaden, obwohl man dachte, dass sie dabei helfen, das Kind gesund zu erziehen. Diese 5 Gesundheitsmythen solltest du unbedingt kennen:

1. Man muss Kindern viel warme Kleidung anziehen

Viele Eltern neigen dazu, ihren Kindern zu viel anzuziehen, weil sie Angst haben, dass sie sich erkälten könnten. Das Problem dabei ist aber, dass besonders Babys schnell Fieber entwickeln können, denn sie können die eigene Körpertemperatur noch nicht regulieren.

Die Regel lautet also: Zieh dem Kind nur ein Kleidungsstück mehr an als du selbst trägst und checke die Temperatur des Kindes, in dem du zwischendurch die Hände und den Hals abtastest.

2. Wenn Kinder barfuß laufen, erkälten sie sich

Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis, dass kalte Füße eine Erkältung verursachen. Normalerweise werden Erkältungen übertragen, wenn man in Kontakt mit Speichel oder Tröpfchen kommt, die beim Niesen oder beim Sprechen ausgestoßen werden.

3. Honig auf dem Schnuller hilft, zahnende Baby zu beruhigen

Vor dem ersten Lebensjahr sollten Babys auf keinen Fall Honig zu sich nehmen. Davon können sie eine Säuglingsbotulismus bekommen, welche eine ernst zu nehmende Krankheit ist. Die Annahme, dass Honig auf dem Schnuller dem Kind helfen würde, wenn es Zähne bekommt und Schmerzen hat, ist also völlig falsch.

4. Wenn man Babys hüpfen lässt, bekommen sie krumme Beine

Ganz im Gegenteil, denn das Hüpfen unterstützt sogar die motorische Entwicklung des Babys. Durch das Springen bekommen sie Muskelkraft und mehr Kontrolle über ihre Bewegungen. Es besteht absolut kein Risiko, dass sie dadurch krumme Beine bekommen.

5. Desinfektionsmittel schützt vor Ansteckung

Manche Eltern übertreiben es mit der Sauberkeit, weil sie Angst haben, dass die Kinder schädlichen Keimen ausgesetzt sein könnten. Eine sterile Umgebung ist jedoch nicht förderlich für die Gesundheit des Kindes.

Desinfektionsmittel tötet nämlich die leichten Erreger ab und schafft Platz für gefährlichere Keime. Um eine Ansteckung vorzubeugen, reicht es völlig aus, wenn Kinder sich regelmäßig die Hände waschen.

Checke die Fakten, um dein Kind richtig zu erziehen!

Es gibt so viele unnötige Elternweisheiten und falsche Annahmen darüber, wie man Kinder erziehen sollte. Andere werden dir immer sagen wollen, wie du deine Kinder zu erziehen hast. Wichtig ist, dass man sich stets selbst informiert und die Fakten checkt.

Manche Mythen helfen uns Eltern vielleicht, Kinder zu dem Verhalten zu bewegen, das wir sehen wollen. Es scheinen schnelle Lösungen zu sein, aber sie sind nicht wirklich wertvoll, um Kinder auf eine gesunde Weise zu erziehen. In vielen Fällen schaden sie dem Kind sogar.

Bleibe als Elternteil kritisch und hinterfrage sowohl die Methoden, die andere nutzen, um ihre Kinder zu erziehen, als auch deine eigenen. Wir bauen eine Beziehung zu unseren Kindern auf, welche auf unseren Prinzipien und Weltanschauungen basieren und auf die Art, wie wir unsere Kinder erziehen. Darum solltest du sie wirklich weise auswählen und sicherstellen, dass sie deinem Kind nicht schaden.

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